Willkommen bei den Schemnkramern!

Blick auf Martinfeld

Märtefallder Hebmnkramer, Schemnkramer

Für die in früheren Zeiten erbauten Fachwerkhäuser wurden zahlreiche “Schemn” und “Hebmn” benötigt.

Das sind Hölzer, die in den Lehm eines Fachwerkbaus eingearbeitet wurden. Dickere Weidenruten, genutzt für die Korbherstellung, hatten die gleiche Bezeichnung. Von den Martinfelder Korbwarenhändlern (den Kramern) übertrug sich der Name später auf alle Bewohner.

Das Eichsfeldlied

 1.Strophe

Bist du gewandert durch die Welt,
auf jedem Weg und Pfade,
schlugst auf in Nord und Süd dein Zelt,
an Alp und Meergestade:
hast du mein Eichsfeld nicht geseh’n
mit seinen burggekrönten Höhn
und kreuzfidelen Sassen,
‘dein Rühmen magst du lassen.

2.Strophe

Dort, wo die junge Leine fließt,
die Unstrut wallt zu Tale,
der Hülfensberg die Werra grüßt,
der Ohmberg seine Hahle,
die Wipper flutet durch die Au,
landauf, landab, welch feine Schau
auf Tal und Hügelketten
und schmucke Siedelstätten.

3.Strophe

Beut auch die Scholle ihren Sold
oft karg der Müh’, dem Schweiße:
nur frischer durch die Adern rollt
das Blut bei frohem Fleiße.
Und ist die Welt nicht breit und lang?
Hinaus mit Reff und Arbeitsdrang!
Es zollt auch fremde Erde
das Gut dem heim’schen Herde

 4.Strophe

Dem Herd, an dem in frommer Zucht
die treue Gattin waltet,
und Kindern, gleich des Ölbaums Frucht,
die Händchen betend faltet;
dem Haus, wo noch der Herrgott gilt,
und nicht nur, was den Magen stillt,
wo felsenfester Glaube
die Blicke hebt vom Staube.

 5.Strophe

Eichsfelder mit Frohwanderblut
und liederreicher Kehle,
heim, heim steht all dein Herz und Mut,
dein Sinn und deine Seele,
heim, wo das Kreuz vom Hügel ragt
und dir von Gottes Liebe sagt:
schlägt deine letzte Stunde,
es sei auf Eichsfelds Grunde.

Text, Hermann Iseke Melodie, Karl Wisniewski von 1902